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Friedrich II. von Hohenstaufen - Friedrich und Deutschland: Die Schwächung der staatlichen Leistungsfähigkeit Deutschlands -
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Vorwort Einleitung in die
Belegarbeit TEIL
A: FRIEDRICH
II. VON HOHENSTAUFEN:
I. Kurzbiographie
von Friedrich II. 1.
Jugend
und erste Regierungsjahre Friedrichs II. 2. Friedrich
in Deutschland und seine Kaiserkrönung 3. Festigung
der Herrschaft im Süden 4. Kreuzzug 5. Ausbau des sizilianisches Staates und Kampf um
Italien 6. Endkampf
mit dem Papsttum und Tod Friedrichs
TEIL
B: FRIEDRICH
II. UND DEUTSCHLAND: SCHWÄCHUNG
DER STAATLICHEN LEISTUNGSFÄHIGKEIT DEUTSCHLANDS
I. Kindheit
und Jugend Friedrichs – Die Entsehung einer unzertrennlichen Liebe zu
Sizilien, fernab von deutschen Einflüssen 1. Die
Katastrophe von 1197: Tod Heinrichs VI. und der Zusammenbruch der
Sizilienherrschaft . 2. Konsequenzen
für Friedrichs Zukunft 3. Von
Deutschen gedemütigt – von Sizilianern ernährt .
II. Die
Schwächung der staatlichen Leistungsfähigkeit, während 1. Die Gefahr durch Kaiser Otto IV. und die Folgen für
Friedrich 2. Friedrichs
Ankunft in Deutschland 3. Beginn
der Deutschland schädlichen Politik zugunsten der Umsetzung
seiner Ziele 4. Festigung
der Stellung Friedrichs 5. Die
Erfüllung des Planes Friedrichs: Heinrichs Wahl zum deutschen König -
Doch zu welchem Preis?
III. Friedrichs
Rückkehr nach Deutschland – Der Vater/Sohn 1. Friedrichs
Sohn Heinrich VII. – Nur ein politisches
Machtinstrument?
2. Vernichtung der Hoffnung einer positiven Wende in
Deutschlands
IV. Resümee TEIL
C: QUELLEN-
UND LITERATURVERZEICHNIS
I.
Quellenverzeichnis
II. Anmerkungen
III. Bildquellen- und
Kartenverzeichnis |
||
Vorwort
Grundlage
dieser Belegarbeit ist die Darstellung des Verhältnisses Friedrichs zu
Deutschland und den damit verbundenen Schwächung der staatlichen
Leistungsfähigkeit Deutschlands. Schon
die Zeitgenossen nannten den Hohenstaufen-Kaiser Friedrich II. „stupor
mundi et immutator mirabilis“ – das Staunen der Welt und ihres
wunderbaren Wandlers. Beide Bezeichnungen treffen auf Friedrich in
vollstem Maße zu, doch gerade den Titel des „wunderbaren Wandlers“
zog ich für diese Arbeit in eine genauere Betrachtung.
Unbestritten war er der Schöpfer der modernen Staatsbürokratie, einer
Idee, die maßgeblich den weiteren Verlauf der Geschichte beeinflusste,
allerdings betrachte ich nicht diese bekannten und honorierten
“Wandlungen“ in Sizilien sondern die, die Deutschland unter seiner
Politik erfuhr. Themen,
die mit der Nennung des Namens von Friedrich II. sofort verbunden
werden, wie der Konflikt mit dem Papsttum oder der Schaffung eines
durchorganisierten Besamtenstaates mit einer straffen zentralistischen
Struktur, habe ich gerade wegen des hohen Bekanntheitsgrads und ihrer
eigentlich eindeutiger geschichtlicher Klärung, nicht für diese
Belegarbeit ausgewählt. Gerade
dieses Thema, findet in den vielen Literaturen über Friedrich II. eine
nur sehr geringe detaillierte Erläuterung, bis hin zur Missachtung
dieser Thematik. Auf Grund dessen wird in dieser Belegarbeit eine
fundierte und genaue Erörterung der Ursachen sowie Folgen Friedrichs
Politik auf Deutschland gegeben. Einleitung
in die Belegarbeit
Die
Belegarbeit gliedert sich in zwei Hauptthemenbereiche sowie in einen
dritten Teil, das Quellen- und Literaturverzeichnis, welches einen sehr
großen Umfang beansprucht und infolgedessen als eigenständiger
Teilbereich gegliedert wurde. Der
erste Hauptthemenbereich (Teil A) vermittelt, in Form einer
Kurzbiographie, einen Überblick des gesamten Lebens Friedrichs II. Dies
dient als eigentliche Einleitung in die Thematik und ermöglicht erst
ein solides sowie umfassendes Verständnis und Begreifen der gesamten
Belegarbeit. Der
zweite Hauptthemenbereich stellt den eigentlichen Kern der Belegarbeit
dar. In diesem Teil B wird zunächst eine fundierte Darstellung der
Ursachen für Friedrichs Ansichten und Handlungen im Bezug auf
Deutschland gegeben. Auf diesem Teil aufbauend wird im zweiten Punkt die
Politik Friedrichs und die Folgen für Deutschland während seines
ersten Aufenthaltes in Deutschland erläutert. Der dritte Punkt verfolgt
diese Gedanken an Hand des zweiten und letzten Aufenthalts Friedrich in
Deutschland weiter. Der vierte und letzte Punkt dieses
Hauptthemenbereiches stellt nochmals eine allgemeine Zusammenfassung
sowie eine objektiven Wertung der Politik Friedrichs dar. Eine
Zeittafel findet sich am Schluss der Arbeit, als zusätzliches
Hilfsmittel für ein transparenteren Gesamtverständnis. |
I.
Kurzbiographie
von Friedrich II.
Diese
Kurzbiographie1 fungiert als Grundlage für das Verständnis
der gesamten Belegarbeit, da sich die Thematik dieser Arbeit auf
Friedrichs Verhältnis zu Deutschland und den damit verbundenen Schwächung
der staatlichen Leistungsfähigkeit im Kernland seiner Väter. Auf Grund
dieser thematischen Spezialisierung werden im Inhalt zeitliche Sprünge
auftreten, wenn Geschehnisse für das Thema der Arbeit nicht weiter
relevant sind, doch um ein gutes Gesamtverständnis zu gewährleisten,
wird einleitend eine kurze und allgemein gehaltene Biographie von
Friedrich II. in diesem ersten Teil der Belegarbeit gegeben. 1.
Jugend und erste Regierungsjahre Friedrichs II. Friedrich
II. wurde am 26. Dezember 1194 als einziger Sohn Kaiser Heinrichs VI.
und seiner Gemahlin Konstanze, der normannisch-sizilianischen
Thronerbin, in Jesi bei Ancona geboren.
Nachdem
König Wilhelm II. von Sizilien gestorben war, ohne einen Erben
hinterlassen zu haben, trat Heinrich VI. seine Nachfolge an. Er starb
jedoch im Jahr 1197
ebenfalls. Seine Witwe Konstanze ließ daraufhin, um die Erbfolge ihres
Sohnes Friedrich zu wahren, diesen im Jahre 1198, im Alter von sieben
Jahren, in der Kathedrale von Palermo zum König von Sizilien krönen.
Zum König des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation war er schon
vor dem Tode seines Vaters gekrönt worden. Kurze Zeit später (28.
November 1198) starb auch Friedrichs Mutter Konstanze (1199). Papst
Innozenz hatte sie in ihrem Testament zum Vormund des jungen Friedrich
bestimmt. Durch
Verrat geriet
Friedrich jedoch in die Hände des Markward von Annweiler, der mit
seinen Söldnern Sizilien besetzte. Markward gab sich nun nur dem Schein
nach als Hüter des Jungen aus, in Wirklichkeit ließ er ihm keinerlei
Ausbildung zukommen. Friedrich fehlte es oft an dem Nötigsten. Ob er in
dieser Zeit unterrichtet wurde, ist nicht bekannt. Fest steht jedoch,
dass er sich in dieser Zeit eine Fülle von Wissen und Erfahrungen
aneignete. Die
Vormundschaft und Regentschaft des Papstes endete am 26. Dezember 1208,
an Friedrichs vierzehnten Geburtstag. Er war nun mündig und regierungsfähig.
Sofort bewies er seine Autorität und entließ, gegen den Widerstand des
Papstes, einen Kanzler. Der
Papst hatte jedoch schon vor seiner Mündigkeitserklärung eine Frau für
ihn ausgesucht- Konstanze von Aragon. So wollte er verhindern, dass eine
den päpstlichen Interessen zuwiderlaufende Politik beginnen würde.
Friedrich stimmte der Heirat zu, da er die Mitgift, eine Streitmacht aus
500 spanischen Reitern, benötigte, um in seinem Königreich wieder
geordnete Verhältnisse herbeizuführen. Dann erließ er ein Interdikt,
demzufolge alle Herren ihre Besitzurkunden von der königlichen Kanzlei
überprüfen lassen mussten. Mit dieser Maßnahme wollte er
königliches Land, welches nach dem Tode seines Vaters in andere
Hände gefallen war, zurückerhalten. Doch
im Jahr 1209 wurde der
Welfe Otto IV. in Rom zum
Kaiser gewählt. Er erhob schon kurze Zeit später Anspruchsrechte auf
Apulien und Sizilien, so dass der Papst zu einer Gegenpolitik gezwungen
war. Er erreichte, dass die deutschen Fürsten
im Jahr 1211 Friedrich zum Kaiser wählten. Im Januar 1212
erhielt der gerade achtzehnjährige Friedrich die offizielle Botschaft
dieser Wahl. Sizilianische Interessen sowie auch seine Frau Konstanze
waren zwar gegen die Annahme der Kaiserkrone, aber Friedrich nahm sie
trotzdem an. Sofort vertraute er seiner Frau die Regentschaft in
Sizilien an und ließ auf ausdrücklichen Wunsch des Papstes, seinen
einjährigen Sohn Heinrich, zum König von Sizilien krönen. Im März
1212 reiste er mit 60 Gefolgsleuten nach Deutschland ab. Bei
einem kurzen Aufenthalt in Rom verlangte der Papst Innozenz, dass
Friedrich das Königreich Sizilien an seinen Sohn Heinrich abtreten
sollte. Die weitere Reise nach Deutschland gestaltete sich sehr gefährlich,
da sowohl die Pisaner, als auch die Mailänder ihn nicht nach
Deutschland kommen lassen wollten. 2.
Friedrich in Deutschland und seine Kaiserkrönung In
Deutschland angekommen, suchte er zuerst die Unterstützung der
geistlichen Fürsten und mit deren Hilfe dann auch die der weltlichen Fürsten.
Der Erlass der Goldenen Bulle zu Eger (1213) sicherte die Rechte der
geistigen Fürsten im Reich. Er
schloss weiterhin einen Vertrag mit dem französischen König, der ihm
auch eine größere Geldsumme einbrachte. Seine geschickte Politik aber
auch Glück ließen ihn allmählich zu einer legendären Gestalt werden.
Acht Jahre blieb Friedrich in Deutschland, wo er im Juli 1215 in Aachen
zum römischen König gekrönt wurde. Dies wurde zu einem Höhepunkt im
ersten Abschnitt seiner Laufbahn. Nach der Krönung legte Friedrich überraschender
Weise ein Kreuzzugsgelübde ab. Im
Jahre 1215 stimmte das Laterankonzil der Wahl Friedrich zum Kaiser zu.
Anschließend ließ er seine Frau Konstanze und den Sohn Heinrich nach
Deutschland kommen. Die deutschen Fürsten wählten Heinrich (achtjährig)
im Jahre 1220 zu ihrem König und kurze Zeit später , am 22.11.1220,
wurde Friedrich von Honorius III. in Rom zum Kaiser gekrönt. Anschließend
reiste er in sein sizilianischen Erbreich mit kleinem Gefolge zurück.
Seine Frau und seine zwei Berater folgten ihm ebenfalls. 3.
Festigung der Herrschaft im Süden Die
folgenden Jahre waren eine Phase, in der Friedrich mit energischen Maßnahmen
den Ausbaus eines straffen zentralistischen Herrschaftssystem im Regnum
in Angriff nahm. Bereits
im Dezember 1220 ein allgemeinen Landfrieden (Assisen von Capua)
ausrufen um die Rechtssicherheit in Sizilien zu stabilisieren und die
Machtmittel des Staates wieder in die Hand des Herrschers zu bringen.
Eine Überprüfung aller Schenkungen und Privilegien ließ die meisten
Lehen an die Krone zurückfallen. Neue Lehen wurden nur unter Vorbehalt
übergeben. Die Assisen enthalten auch Wirtschafts- und
Zollverordnungen, die die leere Staatskasse auffüllen sollte. Bestimmte
Güter wurden zum Staatsmonopol. Staatliche Gewinne investierte er
wiederum in den Aufbau einer eigenen Handelsflotte, auch in Hinblick des
bevorstehenden Kreuzzug. Um genügend Beamte für die Verwaltung seines
durchorganisierten Beamtenstaat zu haben, gründete Friedrich 1224 nach
dem Vorbild von Bologna die erste Staatsuniversität, die Universität
von Neapel. Den Widerstand des Adels gegen seine Maßnahmen konnte
Friedrich oft nur mit Waffengewalt überwinden, dies hinderte ihn
allerdings sein Kreuzfahrergelübde einzuhalten. Er
setzte sich als Herrscher des Rechtsstaates gegenüber allen Aufsässigen,
vor allem gegen die Sarazenen, er löschte sie aber nicht aus, sondern
siedelte sie nur auf das Festland um und stellte sie unter seinen persönlichen
Schutz. So wurden aus ihnen später seine treusten Anhänger und seine
Leibgarde. Friedrich
nahm nach seiner Rückkehr aus Deutschland nicht in Palermo seinen
Wohnsitz ein, sondern in Apulien. Das Verwaltungszentrum und die königliche
Residenz wurde das Castell von Melfi. Der Hof und die Kanzlei befanden
sich im Residenzschloss von Foggia. Auf
Wunsch des Papstes heiratet Friedrich 1225 Isabella, die Erbin des Königreiches
Jerusalem. 4.
Kreuzzug Im
Spätsommer des Jahres 1227 sollte Friedrich zum Kreuzzug aufbrechen,
dies sah der Vertrag von San Germano mit Papst Honorius III. vor. Friedrich traf alle Vorbereitungen, konnte jedoch
infolge eines zu starken Pilgererzustroms , wodurch ein Nahrungsmangel
verursacht wurde und dem Ausbruch einer fieberhaften Seuche, an der auch
Friedrich erkrankte, nicht aufbrechen. So wurde er 1227 mit dem
Kirchenbann belegt. Trotz des Bannes unternahm er aber 1228
den Kreuzzug. Es wurde einer der sonderbarsten Kreuzzüge der
Geschichte überhaupt, da weder Friedrich noch sein Gegner, Malik al
Kamil von Ägypten, die Absicht hatten, Gewalt anzuwenden. Friedrich
schloss mit ihm, einen zehnjährige, Waffenstillstand, mit der Zusage,
dass Christen der Zugang zu den heiligen Stätten gestattet wurde.
Friedrich war nun auch König von Jerusalem, die Krönung wurde ihm
jedoch vom Patriarchen von Jerusalem verweigert. So kam es zu dem denkwürdigen
Ereignis, dass sich Friedrich die Krone selbst auf das Haupt setzte. In
der Abwesenheit Friedrichs, löste Gregor IX. alle Untertanen des
Kaisers vom Treueid. Er verbündete sich mit den lombardischen Städten
und versuchte ohne Erfolg einen Gegenkönig aufzustellen. Der
Papst entsendete Johann von
Brienne mit einem Heer nach Sizilien. Jedoch konnte Friedrich nach
seiner Rückkehr aus dem Heiligen Land Sizilien rasch zurückgewinnen.
Langwierigen Friedensverhandlungen führten im Sommer 1230 zu den
Abmachungen San Germano und Caprano, die dem Kaiser die
Absolution brachten, freilich um den Preis weitreichender Zugeständnisse. Die
Atempause nutzte Friedrich für den weiteren Ausbau seines
sizilianischen Staates. 5.
Ausbau des sizilianische Staates und Kampf um Italien Nach
seiner Rückkehr widmete er sich der Verfassung eines großen
Gesetzeswerkes, der Konstitutionen von Melfi. Die Konstitutionen
waren der Ausdruck Friedrichs Herrschaftsverständnisses und regelten
die Verwaltung sowie Rechtssprechung oft bis ins private Leben hinein.
Des weiterem Beinhaltete das Gesetzeswerk Bestimmungen, welche die
Lebensführung der Untertanen betrafen. Die Konstitutionen von Melfi führte
zu einer Stärkung der staatlichen Leistungsfähigkeit Siziliens gegenüber
dem kraftzersplitternden Lehnswesen.
Friedrich
erließ zudem verschiede Ketzergesetze im Bezug auf aktuelle Ereignisse,
wie der Unterdrückung von Rebellionen in seinem Reich. Weiterhin
beschäftigte sich Friedrich II. mit mathematischen und physikalischen
Problemen sowie den Ursachen von Naturerscheinungen. Er schrieb ein
Lehrbuch über die Falkenjagd, welches noch heute als Standardwerk gilt.
Auswirkungen hatten die wissenschaftlich gestellten „Sizilianische
Fragen“, die Friedrich an mohammedanische Gelehrte wandte, woraufhin
Papst Gregor IX. gegen den Kaiser zu rebellieren begann. Im
Jahre 1231 gewann das lombardische Problem für Friedrich immer mehr an
Bedeutung. Sein Sohn Heinrich verweigerte ihm obendrein den Gehorsam,
indem er sich mit lombardischen Städten verbündete. Friedrich zog
erneut nach Deutschland. Heinrich unterwarf sich ihm, er wurde aber
trotzdem zu lebenslanger Haft verurteilt. Der junge Konrad wurde an
seiner Stelle deutscher König. Friedrich schloss seine dritte Ehe mit
Isabella von England. Isabella von Jerusalem starb sechzehnjährig bei
der Geburt des Kindes Konrad. Die neue Ehe sollte auch die Vorbereitung
für eine Unterwerfung der lombardischen Städte ebnen. 1236
führte Friedrich seinen Reichszug gegen die Lombarden. Nach dessen
erfolgreicher Beendigung setzte er in Wien seinen Sohn Konrad IV. als
neuen König ein. Alle lombardischen Städte, außer Mailand und fünf
weitere hatte er zu diesem Zeitpunkt bereits erobert. Am 27./28. 11.
1237 gelang der Sieg über die lombardische Liga. Der
Papst, der eine Allmacht des Kaisers in Italien und wiederum die
Umklammerung des Kirchenstaates fürchtete, stärkte den Lombarden den Rücken
und exkommunizierte schließlich Friedrich zum zweiten Mal. 6.
Endkampf mit dem Papsttum und Tod Friedrichs Die
deutschen Fürsten weigerten sich ihrerseits den Bann verkünden zu
lassen. Daraufhin marschierte Friedrich in den Norden des Kirchenstaates
ein, zur Eroberung Roms kam es aber nicht. Verhandlungen zwischen dem
Hochmeister des deutschen Ordens Konrad von Thüringen und dem Papst
verhinderten im Jahre 1241 einen weiteren Angriff auf Rom. Als
Friedrich im August 1241 dann aber doch noch gegen Rom zieht, stirbt der
Papst Gregor unerwartet. So kehrt der Kaiser erst einmal nach Apulien
zurück und wartet die Wahl des neuen Papstes ab. Am 25. Juni 1243 wurde
Innozenz IV. zum Papst gewählt. Ein Jahr später, im August 1244, wurde
Jerusalem vom Turkvolk der Chorasmier erobert. Dies war der Anlass einen
letzten Versuch zu unternehmen, um wieder Frieden zwischen dem Kaiser
und dem Papst herzustellen. Der Patriarch von Antiochia und der
Hochmeister des deutschen Ordens überbringen dem Papst
das kaiserliche Angebot zum Kreuzzug. Infolgedessen wurde am 6.
Mai 1246 der Bann gegen Friedrich vom Papst wieder gelöst. Doch auf dem
Konzil von Lyon setzt Innozenz Friedrich sowohl als König, als auch als
Kaiser ab. Friedrich protestierte gegen diesen Schritt in zahlreichen
Manifesten an die Könige und Fürsten Europas. Im
März des Jahres 1246 kommt es schließlich zu einem Mordkomplott gegen
Friedrich. Die daran beteiligten Verschwörer wurden von ihm sofort
unerbittlich bestraft. In Deutschland wurde nun
ein Gegenkönig gewählt, Heinrich Raspe. Bis 1248 verliert
Friedrich nach und nach viele Städte in Oberitalien. Seine schwerste
Niederlage musste er allerdings bei der Belagerung Parmas hinnehmen. Er
verlor dort nicht nur seine kaiserliche Kasse, sondern auch den
Staatsschatz. Bis 1250 konnte er jedoch das Herzogtum Spoleto und die
Mark Ancona zurückgewinnen. Im gleichen Jahr schlug Konrad IV. Wilhelm
von Holland und zwang die rheinischen Bischöfe zum Frieden. Ludwig IX.
forderte jetzt Innozenz auf mit Friedrich Frieden zu schließen, da er
hoffte, dass er mit Hilfe des Kaisers seinen Kreuzzug zu einem guten
Ende bringen könnte. Dieses Momentum bestimmte fortan die Pläne
Friedrichs nach Lyon und
Deutschland zu ziehen. Das
vorhaben konnte er jedoch nicht mehr in die Tat umsetzen, da er am 13.
Dezember 1250 an einer Darmentzündung in Castel Fiorentino starb. In
seinem Testament hatte er Konrad IV. zum Erben des Gesamtimperiums
bestimmt und Manfred wurde Stadthalter des sizilianisch- italienischen
Staates. Die römische Kirche sollte weiterhin ihre Besitzungen zurück
erhalten, falls sie ihrerseits die Rechte des Imperiums anerkannte. Friedrich wurde im Dom zu Palermo neben seinem Vater Heinrich VI., seiner Mutter und seiner ersten Ehefrau beigesetzt.
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TEIL B: |
I. Kindheit und Jugend Friedrichs ? Die Entstehung einer unzertrennlichen Liebe zu Sizilien, fernab von deutschen Einflüssen
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TEIL C: |
I. Quellenverzeichnis Allgemeine Darstellungen zur Geschichte 1) Dtv-Atlas Weltgeschichte: Von den Anfängen bis zur französischen Revolution. 33. Auflage (München 1999). 2) Chronik Verlag (keine Angabe über die Autoren): Chronik der Deutschen. 3., überarbeitete und aktualisierte Auflage (Gütersloh/München 1995). 3) Naumann & Göbel (keine Angabe über die Autoren): 2000 Jahre - Eine Chronik. (Düsseldorf 1999) 4) Microsoft® Encarta® Enzyklopädie 2001 [Computersoftware]. Version "Plus". Redmond, WA 1993-2000. 5) Meyers Lexikonredaktion (Herausgeber): Schüler Duden - Die Geschichte. 3., überarbeitete und Auflage (Mannheim; Leipzig; Wien; Zürich 1996). Gesamtdarstellungen zum Mittelalter 1) Schnith, Karl Rudolf: Mittelalterliche Herrscher in Lebensbilder - Von den Karolingern zu den Staufern. In Zusammenarbeit mit Wilfried Hartmann, Eduard Hlawitschka, Walter Koch. (Wien 1990). 2) Stern, Leo Prof. Dr. Dr. h. c. mult.: Deutschland in der Feudalepoche von der Mitte des 11. Jh. bis zur Mitte des 13. Jh. 2., überarbeitete Auflage (Berlin 1964) Darstellungen zur Geschichte der Staufer 1) Pleticha, Heinrich (Hg.): Deutsche Geschichte. Die staufische Zeit 1152-1254. Autoren dieses Bandes: Werner Dettelbacher, Manfred Firnkes, Johannes Glanz, Siegfried Grisshammer, Dr. Horst Hübel, Dr. Günter Merwald, Dr. Werner Meyer, Dr. Hanswernfried Muth, Prof. Dr. Heinrich Pleticha, Margarete Schwind, Winfried Stadtmüller, Dr. Roland Vocke. Band 3 (Gütersloh 1982). 1) BBC WORLDWIDE: Geheimnisvolle Welt - Das Mittelalter. Teil 5 Der Gigant auf den Thron - Friedrich II.. Videodokumentation in Kooperation des BBC WORLDWIDE und des Süddeutschen Rundfunks. (Veröffentlichungsdatum ungekannt) Darstellungen über Friedrich II. 1) Masson, Georgina: Friedrich II. von Hohenstaufen. Eine Biographie. Aus der englischen Originalausgabe ("Frederick II of Hohenstaufen. A Life") übersetzt von Irmgard Kutscher. (Hamburg 1991). 2) Schaller, Hans Martin: Kaiser Friedrich.: Verwandler der Welt. (Zürich: 3. Auflage 1991). 3) Stern, Horst: Mann aus Apulien. Die privaten Papiere des italienischen Staufers Friedrich II., römisch-deutscher Kaiser, König von Sizilien und Jerusalem, Erster nach Gott, über die wahre Natur der Menschen und der Tier, geschrieben 1245-1250. (München 1986). 4) Hampe, Karl: Aus der Kindheit Kaiser Friedrichs II. (Ort unbekannt, 1901). 5) Stürmer, Wolfgang: Friedrich der echte Kyffhäuser, in: Berliner Zeitung, Ausgabenummer unbekannt, 13.12.2000, Seite 21 6) Leifer, Hans - Ulrich: Friedrich II. von Hohenstaufen. Internetpublikation - http://www.leider-rektor.de/Friedrich.htm (Siebziger Jahre). 7) Deutsche Geschichte: Die Zeit der Staufer (unbekannter Autor). Internetpublikation - http://www.geocities.com/Athens/7765/history/deges.htm (Veröffentlichungsdatum unbekannt). |